Was ist MusicBrainz?

Jeder Musikliebhaber, der Wert auf eine gut gepflegte digitale Sammlung legt, wird früher oder später auf MusicBrainz stossen. MusicBrainz (oder abgekürzt MB) ist eine Online-Musikdatenbank bei der jedermann mitarbeiten kann, ähnlich wie bei Wikipedia. Es gibt bei MB keine Musik zu kaufen oder zu hören. Es geht bei MB um eine möglichst exakte Sammlung von sogenannten Metadadaten. Dazu gehören z.B. Informationen wie Künstler (Artist), Veröffentlichung (Release), Aufnahme (Recording),  Format, Label, Instrument und nicht zuletzt Cover-Art (Bilder von Vor- und Rückseite, spezielle Verpackungen oder ganze Booklets).

Damit diese Informationen eine komplette Übersicht ergeben, kann man mit einer entsprechenden Texteingabe oben rechts auf der MB-Startseite nach Inhalten suchen. Am einfachsten ist die Suche z.B. nach Künstlern (Artist) oder Alben (Release).
Für das nachfolgende Beispiel rufen wir das Album «Waterloo» von der Gruppe «ABBA» direkt mit der URL http://musicbrainz.org/release-group/1f78ea53-5e9c-46b6-8cd4-9d8a9c547a85 auf.
An diesem Beispiel sehen wir mehrere interessante Fakten:

  1. Es gibt bei MB im Moment 15 verschiedene Waterloo-Veröffentlichungen (umgangssprachlich auch «Alben»)
  2. Von diesen 15 Veröffentlichungen sind 5 im Format Vinyl (4 davon auf 12″), 7 auf CD, 1 als digitaler Download, 1 als unbekannt und 1 als CD+DVD erschienen
  3. Die meisten Veröffentlichungen beinhalten 11 oder 12 Aufnahmen, einzelne auch 14, die “deluxe edition” sogar 19+14 Aufnahmen
  4. Die älteste Veröffentlichung stammt vom 04. März 1974, die neueste vom 07.04.2014
  5. Erschienen sind diese Releases unter anderem in den Frankreich, Schweden, Australien, Amerika, Deutschland, England oder in ganz Europa
  6. Dabei wurden verschiedene Platten-Label verwendet, so z.B. Vogue, Polar, RCA, Atlantic oder Polydor
  7. Die Katalog-Nummern sind eindeutige Nummern für die einzelnen Veröffentlichungen bei den einzelnen Platten-Label

Mit Hilfe dieser Informationen kann man sein eigenes Album eindeutig erkennen. Wer schon mal eine CD digitalisiert und in MP3 oder FLAC umgewandelt hat, weiss, wie gross der manuelle Aufwand ist, seine einzelnen Stücke richtig zu benennen. Insbesondere bei klassischen Aufnahmen dauert das Abschreiben ab der CD-Rückseite wesentlich länger als das Digitalisieren selber.

Wenn wir sicher sind, dass der (meist auf der Rückseite der CD-Hülle aufgedruckte) Barcode der eigenen CD 731453398528 lautet und auf dieser CD von 1997 genau 11 Aufnahmen sind, können wir diese spezielle Veröffentlichung mit Klick auf http://musicbrainz.org/release/3dbb578b-cc30-3042-83f1-57e9e7ed3d7a öffnen.
Zu diesem einzelnen Album sieht man dann viele weitere Details wie:

  1. die Trackliste, also die einzelne Aufnahmen mit Titel-Nummer, Name und Länge
  2. die Credits, also welcher Künstler bei welcher Aufnahme in welcher Form mitgewirkt hat,  z.B. als Komponist, Liedtexter oder Produzent. Aber auch, welcher Künstler bei welcher Aufnahme welches Instrument gespielt hat, von welchem Lied diese Aufnahme eine Cover-Version ist, ob das Album eine eigene Wikipedia-Seite hat etc.
  3. Im dritten Tabulator «Cover Art» findet man sehr oft auch Bilder zum gewählten Album.

Nur: Wie bringen wir nun all diese vorhandenen Metadaten kostenlos, legal und möglichst automatisch auf unsere digitalisierten Musikstücke?

Dazu benötigen wir eine sogenannte «Tagger-Software».

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