Vor- und Nachteile von Drive Snapshot

Software zur Erstellung von sogenannten “Disk Images” gibt es viele. Alle kopieren wahlweise die komplette Festplatte mit allen Partitionen oder nur einzelne Partitionen. Dabei wird das komplette Betriebssystem (z.B. Windows) und sämtliche darauf installierte Programme und Daten 1:1 in eine oder mehrere Sicherungsdateien gespeichert. Bekannte Namen sind z.B. «Acronis True Image» oder «Macrium Reflect».

Aus Aachen in Deutschland kommt die Variante «Drive Snapshot».

Drive Snapshot v1.47 – GUI nur english

Die wichtigsten Vorteile von «Drive Snapshot»:
1.) Besteht aus nur einer einzigen, rund 450 KB winzigen, direkt ausführbaren Datei.
2.) Die snapshot.exe (32bit) oder snapshot64.exe (64bit) muss nicht installiert werden.
3.) Funktioniert mit allen Desktop- und Server-Varianten ab Windows 2000 bis zur aktuellen Windows 10 oder Windows Server 2019, inkl. WindowsPE.
4.) Kann aus laufendem Windows mit laufenden Programmen gestartet werden.
5.) Kopiert bei entsprechender Hardware sehr schnell (Logdatei zeigt für Sicherung auf Netzwerk-NAS-Speicher “Average throughput: 110 MB/s”)
6.) Kann vollständig automatisiert (ohne GUI) von der Kommandozeile ausgeführt werden.
7.) Es können auch nur einzelne Dateien aus dem «Disk Image» wiederhergestellt werden.

Die wichtigsten Nachteile von «Drive Snapshot»:
1.) Benutzer-Oberfläche wirkt altmodisch, ist auf modernen Bildschirmen viel zu klein.
2.) Die Grundeinstellung mit einer “image single file size” von 1’490 MB ist nicht mehr zeitgemäss. Bei z.B. 250 GB zu sichernden Daten entstehen so über 160 Einzeldateien.
3.) Lizenzierung pro Maschine: Wer mehrere Geräte sichern möchte, muss pro Maschine mit Kosten von aktuell 39 Euro rechnen, 30% Rabatt gibt es ab 5 Maschinen/Lizenzen.

Grösster Mangel von «Drive Snapshot»:
Neben der wirklich sehr einfachen Erstellung eines kompletten «Disk Images» ist der umgekehrte Teil unnötig kompliziert. Ein gespeichertes «Disk Image» kann NICHT komplett über das aktuell laufende Windows restauriert werden. Das bedeutet, dass man mit einer selbst zu erstellenden Bootmöglichkeit die Zielmaschine starten und manuell eine Verbindung zum gespeicherten «Disk Image» machen muss. Wer das schon mal selber gemäss Anleitung probiert hat, wird vermutlich irgendwann genervt aufgeben.
Deshalb gibt es hier eine Anleitung, wie man selber eine bootfähige (offizielle) WinPE-ISO erstellt, welche man z.B. ab USB-Stick oder CD/DVD samt «Drive Snapshot» starten kann.

Der Vollständigkeit halber: Im Changelog für «Drive Snapshot» findet man die Veränderungen seit 2003. Das komplette, 54 seitige deutsche Handbuch enthält sehr viele zusätzliche Basis- und erweiterte Optionen.

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5 Gedanken zu „Vor- und Nachteile von Drive Snapshot“

  1. In diesem Artikel kann man besonders die negativen Punkte total vergessen.
    Z. B. ” …„image single file size“ von 1’490 MB” das ist die kleinste Einstellung – man kann bis Unendlich einstellen

    1 Lizenz pro Maschine – ist das nicht überall so. Will ich eine Software auf mehreren Geräten, denn muss ich auch dementsprechend mehr Lizenzen haben

    Das kleine Fenster der App – das finde ich sogar als Vorteil – ich muss nicht immer über den ganzen Bildschirm…….- es reicht bei den wenigen kl. Einstellungen das kl. Fenster vollkommen.

    Und will ich eine Systemsicherung zurück spielen so muss ich IMMER neu starten und das kann ich aktuell sogar von der alten Version direkt von der Festplatte.

    Und ich habe noch nie so eine einfache Sicherungskopie zurück gespielt wie bei Drive SnapShot und die dann beim neuen Systemstart dann auch noch sofort gestartet hat.

    Also, der obige Bericht ist einfach gesagt in vielen Punkten falsch

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    • Veröffentlicht wird Ihre Meinung zu diesem Blogeintrag nur deshalb, weil persönliche Meinungen niemals falsch sein können. Auch Ihre nicht. Man muss eine Meinung ja nicht zwingend teilen.
      Und sachlicher: Es gibt zahlreiche Software-Lizenzen die pro User oder pro Standort oder für mindestens 6 Geräte und so weiter angeboten werden. Aktuell (Juni 2022) muss man «Drive Snapshot» immer noch pro Arbeitsplatz oder Server lizenzieren. Das bleibt ein Nachteil, insbesondere wenn man seine Maschinen (Mehrzahl) nicht nur alle 10 Jahre mal zurücksetzen muss.
      Das Mini-Fenster stört bei modernen, grossen HighDPI-Monitoren sehr. Es respektiert auch die Windows (10/11)-Systemeinstellungen zur eingestellten Text-Schriftgrösse in Prozent nicht.
      Zum letzten Punkt habe ich mehrfach auf verschiedener Hardware andere Erfahrungen mit «Drive Snapshot» gemacht. Konkurrenzprodukte bieten in diesem Punkt einfachere Möglichkeiten.

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  2. Ich habe noch nie ein so zuverlässiges Image-Programm gesehen wie Drive Snapshot.
    Es kann über das laufende Windows restauriert werden. Beim Start, wird man darauf hingewiesen, dass nun ein Neustart nötig ist. Das habe ich schon oft gebraucht und hat immer funktioniert.
    Die Filesize auf 100000 zu setzen sollte noch jeder hinkriegen.
    Der Entwickler ist sehr grosszügig. Es kann sehr lange ohne Registrierung bei vollem Umfang getestet werden. Bereits vor Jahren haben wir Server mit laufender Oracle Datenbanken gesichert. Die sind nach dem Zurückspielen immer gelaufen.

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      • Im Handbuch Kapitel 6 unter Frage 7 “Kann ich ein Image in einer einzelnen Datei sichern?” beschreibt der Hersteller:

        Im Prinzip können Sie das, indem Sie mit der Basisoption -L für die Größe einer Imagedatei den Wert 0 (-L0) verwenden. Damit werden die gesamten Daten in einer einzigen Imagedatei gesichert. Allerdings kann es bei sehr großen Images zu Problemen mit den vorhandenen Ressourcen kommen, da der Bedarf an Kernelspeicher mit der Größe einer Datei wächst.

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