Was ist neu in der 2016-08-15 Version von MusicBrainz OVA?

Am 16.08.2016 wurde die neueste Beta-Version der Virtual Machine von MusicBrainz veröffentlicht. Die neueste, über 29GB gigantische Datei «musicbrainz-server-2016-08-15-beta1.ova» kann man auch vom europäischen Mirror-Server ftp://ftp.eu.metabrainz.org/pub/musicbrainz-vm/ herunterladen oder via Torrent beziehen.

Wie schon letztes Mal, wird sie im Open Virtualization Format (OVF) bereitgestellt, aber als *.OVA angeschrieben. Diese «Open Virtualization Appliance» kann man z.B. mit 7-Zip öffnen und sieht darin 3 Dateien:

musicbrainz-vm.ovf (12'915 KB)
musicbrainz-vm-disk1.vmdk (20'398'637'056 KB)
musicbrainz-vm-disk2.vmdk ( 9'303'814'144 KB)

Wie man diese Datei in VMWare Workstation importiert, habe ich hier beschrieben. Diesmal dauert der Vorgang (auf einer SSD-Festplatte!) rund 20 Minuten. Nach dem Import liegen im angegebenen Verzeichnis zwei riesige «musicbrainz-server-2016-08-15-beta1-disk1.vmdk» und «musicbrainz-server-2016-08-15-beta1-disk2.vmdk» Dateien mit je 28,4 GB und 27,1 GB Grösse, also beinahe eine Verdoppelung der Downloadmenge. In den Einstellungen der VM sieht man dann, dass standartmässig 2GB RAM, 2 Prozessoren, 1 x 40GB und 1 x 48,8 GB Harddisks, NAT & Bridged-Netzwerkmodi voreingestellt sind.

Diese Virtual Machine weist gegenüber den bisherigen Varianten folgende Veränderungen auf:
a) Sie wurde mithilfe von Docker und Vagrant erstellt

b) Die Downloadmenge ist nun 3 x grösser als in der letzten Version

c) Der Login in diese VM funktioniert (undokumentiert, deshalb ausprobiert) neu mit
username: vagrant
Passwort: vagrant

d) Die IP-Adresse der virtuellen Maschine wird im Startscreen oder nach Eingabe des Befehls ifconfig neben «eth0» angezeigt. Damit kann man in einem beliebigen Browser mit http://192.168.x.y:5000 den Musicbrainz-Server aufrufen. Dazu muss er aber erst manuell gestartet werden

e) Weil eine englische Tastatur erwartet wird, empfehle ich allen anderen, die eigene Tastatur-Sprache anzupassen

f) Manuell gestartet wird dann der MusicBrainz-Server mit diesen Kommandozeilen-Befehlen:
cd musicbrainz/musicbrainz-docker
docker-compose up

MusicBrainz VM Start

Die Fehlermeldungen von «Moose::Meta::Method» oder «nginx» und angeblich nicht gefundenen Such-Indexen kann man ignorieren. Tatsächlich aufrufbar ist der Musicbrainz-Server wenn man als letztes folgende Zeile sieht:
server.js listening on 127.0.0.1:9009 (pid XX)

g) Gestoppt wird der MusicBrainz-Server mit CTRL-C
MusicBrainz VM Stop
(abwarten bis 4 x « … done» erscheint) und anschliessendem Eintippen von
sudo shutdown now -h

 

Gleich geblieben sind folgende Punkte:
I) In den über 29 GB  sind die MusicBrainz-Metadaten per Ende Juli 2016 enthalten.
Das heisst, je später man diese VM herunterlädt, desto mehr neue, geänderte und gelöschte Metadaten müssen repliziert werden. Ab einem gewissen Zeitpunkt geht es schneller, wenn man zuerst sämtliche Daten aus der Datenbank löscht und diese aus einem möglichst aktuellen «FullExport» komplett neu downlädt und importiert.

Die Replikation ruft man – vorausgesetzt man hat einen gültigen Access Token hinterlegt – in einem separaten Login (z.B. Alt-F2 oder PuTTY) wie folgt auf:
cd /home/vagrant
bin/replicate now

 

II) Es sind immer noch keine Such-Indexe enthalten.
Das heisst, nach abgeschlossener Replikation oder dem Import der Metadaten müssen diese Such-Indexe zeitraubend selber erstellt werden. Selbst auf einem schnellen i7-PC mit 8 GB RAM und 8 Prozessorkernen für die VirtualMachine sowie einer SSD-Festplatte dauert dieser Vorgang mindestens 3 Stunden! Bei geringerer Leistung oder einer herkömmlichen Harddisk dauert das schnell einmal über 10 Stunden und bleibt weiterhin eine Aufgabe die man vorteilhaft über Nacht laufen lässt.

Die Such-Indexe erstellt man anschliessend mit folgenden Befehlen:
cd /home/vagrant
bin/reindex

Die Sicherheitsabfrage muss man bestätigen (damit nicht irrtümlich stundenlanges Index-Rechnen zerstört wird).
Dann kann man nur noch abwarten und Tee trinken, weil das wie erwähnt mehrere Stunden dauert.

 

 

Wichtiger Hinweis:

musicbrainz-server-2016-08-15-beta1 - Upgrade Ubuntu
Wer sich wie ich an der alten Ubuntu-Version 14.04.4 LTS stört – welche man gemäss Aufforderung auf 16.04.1 LTS updaten soll – dem soll gesagt sein:
VERGISS ES! Ein Update mit den angegebenen Ubuntu-Befehlen führt zu einer VM die nicht mehr startet!

 

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