Die Kürzest-Antwort lautet: Ja!
Wie man auf der Github-Seite von metabrainz nachlesen kann, sind einige Mindestenanforderungen zum Betrieb von musicbrainz-docker Stand 27.02.2025 nötig:
Recommended hardware/VM
+ CPU: 16 threads (or 2 without indexed search), x86-64 architecture
+ RAM: 16 GB (or 4 without indexed search)
+ Disk Space: 250 GB (or 100 without indexed search)
Required software
+ Docker Compose 1.21.1 (or higher), see how to install Docker Compose
+ Git
+ GNU Bash 4 (or higher) utilities, for admin helper scripts only
+ Linux or macOS
– Windows is not documented yet, it is recommended to use Ubuntu via VirtualBox instead.
Den letzten Punkt kann man nun ändern auf Windows and WSL2.
Diese Anleitung geht davon aus, dass man bereits ein funktionierendes WSL2 auf seinem Windows-Rechner installiert und dank docker auch eine funktionierende Distro wie «Ubuntu» bereitgestellt hat. Wer dieser WSL2-docker-Installations-Anleitung gefolgt ist, kann sudo
vor den offiziellen MusicBrainz-Anweisungen weglassen.
So kann man der offiziellen Anleitung von musicbrainz-docker im gestarteten WSL2-Kommandozeilen-Fenster folgen:
git clone https://github.com/metabrainz/musicbrainz-docker.git
cd musicbrainz-docker
- Da wir in diesem Beispiel die volle Installation samt Search- und Index-Server installieren:
docker-compose build
Da docker-compose noch nicht installiert ist, wird man hier eine Fehlermeldung „Command ‚docker-compose‘ not found…“ erhalten. Deshalb das notwenige Ubuntu-Paket installieren mit:sudo apt install docker-compose
Danach nochmal probieren mit:docker-compose build
Im Verlauf der Installation wird man irgendwann gefragt:
The data you are about to download is provided by the MetaBrainz Foundation.
Are you planning to use this data for commercial or business purposes?
Bitte den Verwendungszweck wahrheitsgetreu angeben und y oder n eintippen. docker-compose run --rm musicbrainz createdb.sh -fetch
(das dauert dann je nach eigener Internetgeschwindigkeit schon mal rund eine Stunde, weil rund 20 GB Daten heruntergeladen, ausgepackt und in Datenbanken importiert werden müssen.)- Damit man nach längerem Warten ein erstes Erfolgserlebnis bekommt, startet man was bisher vorhanden ist, mit:
docker-compose up -d
- Das sollte in einem Browser auf dem Host-Windows und dem Aufruf
http://localhost:5000
die MusicBrainz-Startseite darstellen: - Damit auch die indexierte Suche funktioniert, kann man der offiziellen Anleitung weiter folgen. Das dauert nochmal mehr als eine Stunde für das Herunterladen, Auspacken und den Import in die Datenbanken. Einfach den vorangstellten
sudo
Befehl jeweils weglassen.
Es gibt verschiedene Varianten, wie man musicbrainz-docker lokal installiert. Damit man schnell etwas Kleines testen kann, genügt es vermutlich auch, wenn man nur einen «Local Development Server» aufsetzt. Damit wird nur eine kleine Testdatenmenge heruntergeladen und damit dauert die Installation wesentlich kürzer. Allenfalls genügt sogar ein «Test setup», ganz ohne Replikation.
Das Thema Replikation ist aus meiner Sicht bisher leider eine traurige Geschichte. Zwar kann man den eigenen vollständigen „Spiegel-MusicBrainz-Server“ so einrichten, dass er stündlich die neuesten Aktualisierungen von der MusicBrainz-Quelle abholt und in die eigene Datenbank importiert.
Leider ist aber der ebenfalls notwendige Indexierungsvorgang derart langsam, dass eine Stunde Zeit auf den allermeisten aktuell verfügbaren Rechnern nicht ausreicht um rechtzeitig vor der nächsten Replikation fertig zu werden. Selbst auf einem Intel i9 mit 64 GB RAM konnte ich bisher keine stündliche Replikation UND Indexierung rechtzeitig funktionsfähig hinbekommen.
Ich habe die stündliche Replikation und Index-Aktualisierung deshalb aufgegeben und verwende nur noch die 2 x pro Woche bereitgestellten, jeweils vollständig neuen Daten– und Search-Index Dumpdateien.
Dafür verwende ich den ersten Teil aus den Befehlen in «Recreate database with indexed search», lasse aber die Replikations-Befehle vollständig weg.
Wer Fragen dazu hat kann sich gerne hier oder im offiziellen MusicBrainz-Forum melden.